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Intermodellbau Dortmund 2023

– mit dem Schiffsmodell.net e.V.

Friedrichshafen im November ist mir zu weit, so hab ich mich dieses Jahr entschieden unseren Forumsstand auf der Intermodellbau in Dortmund zu unterstützen. Nach dem Usertreffen 2022 und wegen der allgemeinen Stimmung im Schiffsmodellbau.net hatte ich keine Sorge die 5 Tage mit den Anderen, die ich nicht alle kannte, zu verbringen. Ich hatte ganz andere Sorgen: Locker hatte ich drei meiner Projekte gemeldet. Der Ponton mit seinen Figuren geht immer, das neue Bootshaus ist Pflicht und dann hatte ich noch die kleinen Springer Tugs mit der Idee diese in verschiedenen Maßstäben zu zeigen.

Vorbereitung:

Die Zeit rennt und alles dauert natürlich länger als gedacht – ist eben kein Bausatzbauen. Leider habe ich die Beleuchtung des 1/87 Tugs nicht mehr geschafft. Die verzögerte Lieferung der bedrahteten LEDs (im Februar bestellt, im Mai immer noch nicht angekommen) halfen dabei auch nicht gerade. Der Weiterbau wurde im Februar unterbrochen und es ging an das Bootshaus mit dem Tyne.

Als Vorlagen dienten meist Fotos und Screendumps von Videos überwiegend mit niedriger Auflösung, fast immer war das Boot die Hauptattraktion und das Bootshaus innen nur in schiefen Winkel zu sehen. Da galt es viel zu Probieren, richtige Kompromisse und das optimale Material dafür zu finden. Aus Erfahrung wichtig sind kleine Extras, wie Putzeimer, Gummistiefel und vor allem Figuren. Für das Bootshaus habe ich durchweg Acrylfarbe genommen, die konnte ich in der Wohnung pinseln und mit normaler Lüftung trocknen lassen. 2 Monate jedes Wochenede und fast jeden Abend wurde gewerkelt. In der letzten Woche hat auch noch das Schiff etwas Farbe bekommen, sieht einfach besser aus.

Kurz vor der Messe: Gangway, Innenverkleidung, Figuren, Bürounterbau, neue Winde, Details und Farbe.
so sah es noch im Januar aus

Dann ging es los:

Nicht voll bis zum Rand aber es reicht, ganz schön was zum Transportieren.

Früh losgefahren um gut durch die Baustellen vor und hinter dem Elbtunnel und später an Bremen vorbei zu kommen. In Osnabrück war ich bei Tim zum Frühstück eingeladen. Noch ein bisschen Fachsimpeln in seiner Kellerwerkstatt und dann ging es zusammen nach Dortmund. Wo kann man sich einfacher treffen als auf dem Parkplatz des Westfahlenstadions (ok, heißt jetzt anders… who cares).

Aufbau, unser Stand

Die günstig unter der Halle gelegene Tiefgarage war leider gesperrt für die Besucher der Helene Fischer Konzerte, die leider zeitgleich in der Halle 1 stattfanden. Also auf dem vollen Parkplatz ‚hinten in der Ecke‘ parken und die ganzen Sachen eine ziemlich Strecke zur Halle schleppen. Die von mir einen Tag vor Abfahrt improvisierte Leicht-Sackkarren- Karre hat funktioniert. Aber da gibt es noch erheblichen Veränderungsbedarf – oder besser Neubaubedarf. Da die anderen Teilnehmer mit ihren Sachen schneller waren durfte ich auch deren Karren ausprobieren. Trotzdem bleibe ich momentan noch bei der Idee selbst eine Karre zu entwickeln.

Während die anderen ihre Schiffe nur auspacken brauchten ist bei mir etwas mehr zu schrauben. Aber wie das in einem guten Team läuft haben die anderen sich während der Zeit um die Beleuchtung und Deko usw. gekümmert.

Die Aufteilung der Schiffe war vorher online diskutiert, da wir einen kleinen Tisch mehr bekommen haben wurde es dann etwas anders aufgebaut. Daß meine drei, nennen wir es mal ‚Baustellen‘ prominent den vorderen Bereich abdecken hat sich so ergeben. Einzig der Stellplatz für das Bootshaus war wegen der offenen Seite vorgegeben.

Ich würde jetzt sagen: Voll aber nicht überfrachtet.

Und zu den Schiffen wurde noch unser Forum und Verein in einer interessanten PowerPoint Animation von Jürgen mit all seinen Facetten dargestellt.

Die Messe

Ich war zum ersten Mal in Dortmund, daher kann ich nichts zu dem „Früher war alles besser“ sagen. Unser Standteam hat sich (wie erwartet) super verstanden. Wir hatten im vornherein jeweils zwei Leute fest für Vor- oder Nachmittag eingeteilt, das haben wir vor Ort aber relativ flexibel gehandhabt. Auch haben uns tageweise oder zeitweilig weitere Mitglieder unseres Forums unterstützt.

Das große Wasserbecken war morgens zu Beginn und abends zum Ende frei befahrbar. Zeit um für mich das Bootshaus auszuprobieren auch Christian hat ein paar seiner Schiffe auf dem Wasser gehabt. Dazu mit der GESINA und dem Ponton + MAX CARSTENSEN an den Vorführungen der ehrenamtlichen Seenootretter teilgenommen. Daß ab Tag 3 der Ponton extra nachgefragt wurde ist natürlich ein kleiner Ritterschlag.
Da ich ja gleich mit drei Projekten prominent ausgestellt war hab ich die Tage meist bis ca. 16:00 fast durchgehend erklärt, geöffnet, gezeigt, Slipway aufgeklappt und viel ‚gesabbelt‘.

Was ich nicht erwartet hätte war, wie viele an Modellbaukollegen – mit denen ich vorher nur per Forum, Facebook, Email oder Telefon kommuniziert hatte – mal vorbeigeschaut haben um Hallo zu sagen. Öfters stand jemand neben mir beim Schippern oder wenn ich gerade etwas erklärt habe und grinste mich an. Ich durfte dann raten (sorry Norbert, mit Mütze wär es leichter gewesen). Viele alte Gesichter vom letzten Usertreffen haben vorbeigeschaut und auch ein paar neue. Holger von Subwaterfilm hab ich versprochen ein Kamerahalterung für das nächste WE ans Tyne zu bauen, was ich dann auch gemacht habe (nur das Slippen wollte da nicht, aber das ist eine andere Geschichte).

Geschichten, genau das gab es bei meinen Projekten (nennt mich gern Sabbeltasche), die ja meist eher ungeplant und aus Zufällen entstanden sind. Motorleistung, Regler, Umdrehungen, Propellergröße, Geschwindigkeit und sowas kann ich mir nicht merken, dafür öffne ich aber gerne mal die GESINA oder eines der anderen Boote. Bei vielen Modellbauern kommt man schnell ins fachsimpeln oder diskutiert Löungsmöglichkeiten für zukünftige Funktionen. (ein Vorteil, wenn die Projekte noch in Bau sind) Andere Besucher bedanken sich für die Erklärungen zu den Modellen unter denen sie sich zu Beginn (Bootshaus) nicht so richtig etwas vorstellen konnten. Und wenn man dann kurz vor Schluss mit zwei eindeutige als Modellbahner erkennbaren Besuchern über die automatische Positionierung des Magneten auf der Slipway sinniert dann kann ich nur sagen für mich ist es von Anfang bis Ende eine gelungene Veranstaltung.

Mein Highlight (eigentlich etwas gemein den neugiriegen Gästen und vielen Bekannten gegenüberdas eben das Highlight unter den Highlights) war Bill von der Isle of Man, der mit einem Stand von Engländern und Schotten auf der Messe vertreten war. Einfach weil man damit nun gar nicht rechnet: Jemand der mein Bootshaus kennt, von der Isle of Man kommt, das gleiche Boot baut (in 1:12) und mir auch noch Fotos vom Bootshaus schicken will (sind auf dem Weg, per Post).

Andere Stände

Natürlich hab ich auch ander Stände besucht. Für Fotos gerne morgens gleich nachdem die Halle aufgemacht hatte. Aber auch später kam ich noch mit dem einen oder anderen ins Gespräch. Durchweg wurde nett und freundlich auf meine Fragen geantwortet oder über Modelldinge oder die Messe an sich sinniert. Am Nebenstand waren einige holländische Seenotrettungsschiffe ausgestellt, dort bekam ich ausführliche Infos zum Bau, bis hin zum Graben in alten Fotos um mir zu zeigen, wie die umlaufenden Stoßschutzprofile (beim RIB) befestigt wurden.
Neben den Besuchern, die ich teilweise schon im Norden persönlich getroffen hatte, kam am ersten Tag dann noch ein Whatsapp Gruß von der Messe von einem Clubkollegen aus Elmshorn — ach, du auch hier! Klein ist die Welt.

Hinter unserer Rückwand war der Stand von Holger Meyers Facebookgruppe, so konnte ich auch ihn nach einigen Telefongesprächen (wer hatte die noch nicht) endlich mal live treffen und dazu einige andere aus der Gruppe.

Als es am späten Nachmittag ruhiger wurde habe ich mich auch mal in andere Hallen aufgemacht, das ein oder andere Werkzeug gekauft und die Südost Zufahrt des hamburger Hauptbahnhofs zur Kaiserzeit erklärt bekommen, mit dem ‚Burgerzug‘ – einem Viehtransport zum Schlachthof an der Sternschanze. So richtig aufnahmefähig war mein Hirn dann aber doch nicht mehr. Von Eisenbahn über Trucks bis Mikromodellbau, man kan überall Ideen abschauen um sie auf Bootsprojekten umzusetzen. Dann eben beim nächsten Mal.

Abbau + Rückfahrt

Am letzten Tag stieß nochmal Tim zu Standcrew um uns auch beim Abbau zu helfen. Während ich meine Sachen zerlegt und gepackt habe, haben die anderen den Stand abgebaut. Dann mir noch beim Transport geholfen, so daß ich schon gegen 18:10 weggekommen bin (die Anderen aber nicht viel später). Auf der Autobahn hatte ich Glück und auch der Elbtunnel war wieder frei als ich dann durch bin, so daß ich vor 22 Uhr wieder Zuhause war.
Es wartete eine heftige Woche Job und dann gings zur Modellbau Live in Bad Brahmstedt.


Video:


Veröffentlicht unter Tyne+Boathouse+Slipway, Veranstaltungen