Die IG Modellbau Seenotrettung trifft sich seit ihrer Gründung traditionell in Rostock mit einem Stand auf der KreativIdee, SpielIdee und ModellIdee. Diesmal mit Mitgliedern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und aus der Nähe von Köln.
Unser Stand:
Wie der Messe-Name schon sagt, die große Halle nahe dem Warnowufer wird sich geteilt. Durch hohe Zwischenwände gelingt das auch ziemlich gut. Im ersten, kreativen Teil gibt es viele Mitmachangebote, von Acryl-Malen über verschiedenes Basteln bis zu Kuchenverzierung (was ja auf diversen Sendern, gefühlt fast täglich vorgeführt wird). Meist zum Selbstkostenpreis und natürlich als Werbung für die vielen Verkaufsstände.
In der Mitte liegt der Spieleteil, hier gibt es eine große Bricks und/oder Lego Ausstellung von verschiedenen Gruppen. Neben Legoautorennen lädt ein, zu Beginn des Tages, ca. 1,20m hoher Haufen Legosteine zum spielen ein. Das Hauptaugenmerk der Halle liegt aber auf der Spieleausleihe mit den gefühlt über 100 Tischen. Diese waren durchgehend den ganzen Tag fast vollständig besetzt. Darum herum viele Stände von Spieleanbietern, die teilweise ihre eigenen Erfindungen erklären, spielen lassen und verkaufen.
Durchschreitet man die nächste Trennwand kommt man in den Modellbauteil. Hier gibt es etwas weniger zum Mitmachen und mehr für die Augen. Die Verkaufsstände konzentrieren sich hier eher auf Spielzeug und Bahnmodellbau, kaum Werkzeug und ein Spezialkleberstand. Aber wenn schon in Dortmund viele Anbieter wegfallen, dann erwartet man sie auf so einer kleinen Messe eigentlich gar nicht (und trotzdem wird im Netz hinterher rumgemosert). Daneben teilen sich die Halle Modellbahner von N bis Spur LGB. Kleine aber feine Module von lokalen Vereinen/Gruppen sind ausgestellt. Eine imposante große Anlage der LGB Spur mit vielen Lokführern und Zügen die dort fahren. Ganz ohne Bahn sind die Landwirtschaftsmodule wo mit viel Geduld die Dachkonstruktionen von Großställen gebaut wurden und diese dann mit 100ten Kühen liebevoll bestückt wurden.
Fahrzeugmodellbau war vertreten mit einer kleinen VW Modder Ausstellung, einem Drifting-Kurs, wo durchgehend gefahren wurde und die auch einen kleinen Übungsparcours für Kinder und Anfänger bereithielten. Das größte Gelände wurde von der IG LKW/Truck bespielt. Wo sich viele der extra aufgeschütteten Erdhügel in den Tagen langsam zu Grünflächen wandelten. Neben LKW fahren und laden wurden auch mit verschiedene Baufahrzeugen gearbeitet. Einmal konnte ich sogar einen Kran beobachten der ein Schiffsmodell zu Wasser gelassen hat. L
Flugzeugmodellbau war auch in einer Ecke vertreten, einige große Maschienen waren ausgestellt und hinter einem Netz wurde mit Leichtmodellen und Dronen geflogen. Mehr war aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.
Für die Schiffsmodellbauer war ein kleines Wasserbecken von ca. 4x8m aufgestellt. Das reicht zwar nicht für Vollgas aber zum vorführen einiger Schiffe ist das genug. Der Schiffsmodellbau war vertreten durch einen gemeinsamen Offshore Stand BOS Berlin und xxx mit kleinen bis imposanten Offshore Schleppern und der, nur von einer Person gebauten riesigen Arbeitsplattform, die man ja schon auf anderen Messen sehen konnte.
Die Lokalen Modellbauer (Rostock) waren vertreten mit zahlreichen Booten gemischter Bauart und einem kleinen Hai, der mit unter 30cm unscheinbar aber bei vielen Kindern der Hit im Wasser war.
Eine Ecke der Halle wurde besetzt durch das Bastelangebot des SMC Hamburg, traditionell können Kinder hier entweder Boote mit Segel oder Gummibandantrieb basteln. Was auch sehr gerne angenommen wird. Manche Kinder erzählen sie bauen im 6. Jahr voller Freude schon das 6. Boot. Wenn man diese dann ihre selbstgebauten Boote auf dem kleinen Wasserbecken ausprobieren sieht und dabei in ihre Augen sieht, dann kann man oft Stolz und Glanz von Träumen erkennen. Bietet es sich an und man kann einem von ihnen auch noch anbieten ein Modellbot zu steuern, dann hat man jemanden zumindest für einen Tag vollkommen glücklich gemacht.
Die Hamburger haben aber auch Boote zum Zeigen, es sind verschiedene größer Modellschiffe ausgestellt, auf einer Tischinsel findet man aber das Highlicht, ein kleines, flaches Wasserbecken wo sie ihre, jährlich wachsende, 1:200 Welt aufgebaut haben. Hier fahren Schiffe die mit viel Feingefühl gebaut oder auch gedruckt worden sind. Weil mein kleine 1/87 Springer Tug zwar nicht vom Maßstab aber von der Größe dazu passte durfte ich auch als Gast etwas mitfahren.
Schließlich war da noch unser Stand, für den wir 11x5m2 Grundfläche füllen durften. Da wir das Gespräch suchen und gerne über die verschiednen Seenotrettungsorganisationen erzählen und Diskutieren haben wir uns für zwei offene Inseln und ein offenes U entschieden. Unsere Schiffe waren von 3cm Papiermodellen bis zum 1,15m langen 1:12 Shannon Bausatz in vielen Variationen vorhanden. Die Berlin, das Schwesterschiff der in Warnemünde liegenden Arkona war diesmal als BlueBrixx Modell vertreten. Die DGzRS war mit Ponton und kleinen 9,5m SRBs (das nächste liegt in Kühlungsborn) und vielenne knuffigen ehemaligen Motor- oder Strandrettungsbooten vertreten. Zu einer Anzahl englischer RNLI Booten aus verschiedenen Epochen kamen noch ein schwedisches Ambulanz Boot, US Coast Guard und ein norwegischer Rettungskutter.
Wenn zwischenzeitlich der Besucherandrang einmal nicht so groß war, konnten wir sogar vom Stand aus unsere Schiffchen fahren lassen. Wenn es sich anbot, nicht zu viele Besucher am Becken und nicht zu viele oder besser keine fremden Boote auf dem Becken waren haben wir (oder die anderen Schipper) auch schon mal den einen oder anderen Nachwuchskapitänin fahren lassen. Mit etwas Erfahrung und Augenmaß hat das auch dieses Mal wieder ohne Schäden geklappt.
Neben den normalen Messebesuchern, die die ausgestellten Schiffe einfachmal so mit den Augen mitnehmen und vielleicht auch mal die eine oder andere Frage stellen sind über die Tage erstaunlich viele Einzelkämpfer-Modellbauer an unserem Stand vorbeigekommen. Diskussionen zu „ich möchte ein Schiff selbst bauen, womit fange ich an, welche Fernbedienung brauche ich für mein Schiff, was kostet das“ —- wir hätten sicher einige Baukästen und FB an den Mann bringen können (die Frauen fragen eher nach dem Gesamtpreis wenn der Gatte/Freund Interesse zeigt). Für die nächsten Ausstellungen werde ich ein paar Zettel vorbereiten mit links und Infos.
Die Stimmung der Messe fand ich persönlich erstaunlich harmonisch. Natürlich gibt es immer mal wieder meckernde Ausnahmen, die aber mit etwas mehr Selbsterkenntnis gar nicht erst gekommen wären. Wenn ich dann aber etlichen Kindern, teilweise mit hochheben, mein Bootshaus zeige und dieses oder andere Boote erkläre und dazu dann Fragen gestellt werden, am Ende ein ‚Danke‘ von den Kindern oder deren Eltern kommt, dann ist die Zukunft vielleicht doch noch nicht ganz verloren.
Beim Abbau hatte auch unser DGZRS Sammelschiffchen ein wenig zugenommen, das ist mir in den drei Tagen überhaupt nicht aufgefallen. Ein schöner Nebeneffekt.
Nach dem die Tore der Messe für den Tag geschlossen sind geht unser IG-Treffen natürlich in abendlicher Runde weiter.